I AM HERE! im Wettbewerb: Ludwig Wüst von Rotterdam nach Graz


Diagonale 2023



In Referenz zu Ludwig Wüsts aktuellem Spielfilm I AM HERE! (AT 2023), der seine Weltpremiere kürzlich beim Filmfestival in Rotterdam feierte und in Graz als österreichische Erstaufführung zu sehen sein wird, zeigt die Diagonale exklusiv und einmalig Wüsts filmisches Konvolut ABC (AT 2023) – eine Reise durch 25 Jahre Filmarbeit, das Alphabet des unabhängigen Solitärs und Grenzgängers. Nach dem Wüst-Special Theater-, Kino-, Holzarbeit bei der Diagonale’19 erlaubt das Doppel ABC und I AM HERE! weitere einzigartige Erkundungen im eng verzweigten thematischen wie motivischen Maulwurfgangsystem des Filmemachers. Am Festivalfreitag werden beide Filme hintereinander und gerahmt von vertiefenden Gesprächen mit Ludwig Wüst im Kino zur Aufführung gebracht.

ABC is a journey through twenty-five years of film work, a visual alphabet of sorts that tells of thematic diversity in the three primary colors. A tells of Ludwig Wüst’s first journey to Egypt. A country where his desire to become a filmmaker was born when these unplanned recordings were shot. B is concerned with Wüst’s major theme in life: friendship. C is a poetic condensation on the issue of human existence. ABC are three films that have now come into the world.

„Vor etwa drei Jahren, während des ersten Corona- Lockdowns, begann ich in meinem Archiv filmische Fragmente zu sichten, die seit vielen Jahren ebendort ruhten und einer kommenden Verwertung harrten. Dabei stieß ich auf meine allerersten Videoarbeiten, die 1999 als Vorbereitung für meinen Erstlingsfilm Ägyptische Finsternis in Kairo und der Wüste Ägyptens entstanden sind. Dieses Material führte im Lauf der letzten zwanzig Jahre zu etlichen Schnittfassungen, die aber von mir bis dato nie publiziert worden sind. Nun entstand der Wunsch, diese Aufnahmen für eine neue, noch titellose Arbeit zu verwenden.Ein zweites unveröffentlichtes, mir persönlich sehr wichtiges Filmfragment hatte den Arbeitstitel Kain & Abel, es entstand mit Freund* innen im Sommer 2018 in einem Steinbruch bei Gießhübl und wartete seitdem ebenso darauf, als Langfilm realisiert zu werden. Beim Sichten der letzten Schnittfassung wusste ich: Der Film ist fertig! Somit war eine zweite Kurzfilmarbeit abgeschlossen. Im Sommer 2021 begann ich, ermutigt durch meine Kollegin Gudrun Fürlinger, mit Analogfilm zu arbeiten. Ich nahm eine Super8-Kamera und fuhr nach Bayern in mein Heimatdorf. In diesen Sommertagen entstanden meine ersten analogen Aufnahmen, für mich ein sehr wichtiger Moment, ähnlich damals, als ich im Jahre 1998 meine filmische Arbeit begann und mit meiner ersten MiniDV-Cam Videoaufnahmen von meinem Heimatdorf und vom Haus meines Vaters machte. Diese ersten digitalen Aufnahmen von damals sind im Lauf der Zeit verloren gegangen. Die jetzt gedrehten analogen Super8-Bilder werden bleiben.“ Director’s Statement zu ABC „Ludwig Wüst ist ein kantiger Autor aka Darsteller aka Tischler aka Regisseur. Und dabei ein unglaublicher Visionär, mit Hand am Werk.“ Barbara Wurm, Katalog Diagonale’19


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