I AM HERE!



AT 2023
Farbe, 70 Min., 16mm, 4:3, Stereo, Deutsch, engl. Untertitel
UA Rotterdam IFF

Regie, Buch
Ludwig Wüst Produktion Maja Savic Kamera Klemens Koscher Ton Johannes Schmelzer-Ziringer Ton Design Josef Umschaid Schnitt Samuel Käppeli

Mit Markus Schramm, Martina Spitzer

Gefördert von BMKÖS, Stadt Wien MA7, Land Niederösterreich

Synopsis

I AM HERE! beginnt mitten im Wald, wo sich ein Mann und eine Frau, beide ca. 50, treffen, um nach jener Stelle zu suchen, wo sie vor sehr langer Zeit etwas vergraben hatten. Die beiden haben einander viele Jahre nicht gesehen. Wie einst als Kinder suchen sie nach einem Geheimnis, kommen vom Weg ab. Ein tief verschüttetes Trauma tritt zutage.

Director’s und Producer’s statement

I AM HERE! erzählt die Geschichte eines Menschen, der an einer traumatischen Erfahrung aus seiner Kindheit leidet. Sein bisheriges Leben gleicht einer endlosen Odyssee. Schließlich akzeptiert er seine entwurzelte Existenz und wandert aus, in der Hoffnung anderswo ein neues Zuhause zu finden. Die Geschichte dieses Mannes berichtet von einem sehr aktuellen Phänomen. Noch nie in der Geschichte der Menschheit hat es eine vergleichbar große Völkerwanderung gegeben als in unserer Gegenwart. Deren häufigste Ursache sind traumatische Erfahrungen, verbunden mit der Hoffnung, irgendwann irgendwo wieder anzukommen.

"Ludwig Wüst ist ein veritables Phänomen des österreichischen Kinos — ein Außenseiter, der mindestens einen Film pro Jahr abliefert, mit wenig offizieller Unterstützung, oft in nur ein oder zwei Tagen nach genauer Vorbereitung gedreht. Die meisten seiner Filme bauen auf Improvisation, wobei Wüst seinen SchauspielerInnen einen klar definierten Raum schafft, mit groben Richtungen für ihre Bewegungen und die Entwicklung der Geschichte – und den Rest ihnen überlässt. Die Methode ändert sich von Film zu Film, aber der Spirit rastlosen Experimentierens bleibt. In I AM HERE! wagte Wüst einen Versuch mit 16mm und den damit verbundenen Grenzen beim Dreh, mit dem Resultat eines seiner bisher schönsten und intensivsten Werke. Wenig passiert abseits einer Unterhaltung zwischen den Kindheitsfreunden Monika und Martin während sie durch einen Wald spazieren in Richtung eines brachen Feldes und eines Autos. Sie sprechen pausenlos und doch zögernd, während sich das Gespräch um eine Geschichte von Verletzungen aus ihren Jugendtagen dreht. In der harschen Entschiedenheit des Schnitts spürt man den gelernten Tischler Wüst, indem er eine Sensibilität aufbringt, die den Film roh und doch gleichzeitig voll und glänzend macht. Endlich hat es dieser Maverick zum IFFR geschafft!"
Olaf Möller, IFF Rotterdam 2023